Letzte Aktualisierung am 25. Februar 2022 23:53 von admin
Es ist nun an der Zeit, das Knarren der Kurbeln nimmt wieder zu, die Ritzel haben sozusagen Biss-Spuren, vorn hat das mittlere Ritzel 2 tiefe Risse – es ist an der Zeit für eine Komplett-OP. Dazu kommt, dass bei der linken Kurbel das Gewinde zum Abziehen defekt ist – es macht also auch von der Seite her Sinn. Die Kette hat auch schon einiges hinter sich und damit genaugenommen überfällig.
Ich werde also Innenlager, Kurbel, Ritzelkassette und Kette in Kürze wechseln. In dem Zuge werde ich gleich von einer 170mm Kurbel auf 175mm wechsel, was nach der Formel
Beinlänge x 2,1= Kurbellänge in mm
besser passen sollte. Hier auch noch paar Fotos vom Ist-Zustand.
Erstaunlicherweise ist auch der Reifen auf dem Hinterrad schon wieder an der Verschleißgrenze – ca. 4000km bin ich gefahren. Ich werde hinten mal den Schwalbe Marathon testen und natürlich auch berichten.
Über Erfahrungen bei dieser Reparatur berichte ich dann hier weiter.
UPDATE 15.04.2020
Am 13.04.2020 hab ich nun die passenden Artikel zusammengesucht und beim Verkäufer eine Nachfrage per Mail gemacht – zu meinem Erstaunen gab es am Ostermontag eine schnelle und dazu hoch kompetente Anwort und gleichzeitig den Hinweis, dass das Innenlager für mein Rad ungeeignet ist. Ich habe dann anschließend bestellt mit den entsprechenden Änderungen und schon heute ist alles gekommen und natürlich auch eingebaut worden. Der Verkäufer* ist absolut zu empfehlen – selten erlebt man Kompetenz und schnelle Lieferung zusammen. Der schlimmste Akt war das Entfernen der linken Kurbel. Ich habe die alte Kurbel im Bereich des Vierkant tief mittels eines Metallsägeblatt von außen eingesägt und dann zum Rahmen hin mit dem Hammer abgeschlagen. Das hat mit Suche eines neuen Sägeblattes(das Vorhandene ist gebrochen beim Sägen) ca. 1h gedauert. der Rest ging dann mit dem normalen Fahrrad(Spezial)Werkzeug.
Bei der Montage habe ich dann gleich die nun gut erreichbaren Teile des Rahmens gereinigt und bewegliche Teile geschmiert. Selbst die Montage der Kette war entspannt. Den Leerlauf habe ich auch noch gereinigt und das Lager des Hinterrades neu geschmiert. Vor einer Kurzen Probefahrt habe ich noch die Schaltung justiert – lief dann alles perfekt.
Im Zuge des Umbaus habe ich gleich die vorderen Bremsbeläge kontrolliert(ich hatte da eine gebrauchte Scheibenbremse nachgerüstet) – da ist noch reichlich Belag vorhanden.
Ich werde in den nächsten Tagen noch paar Fotos von den Schrotteilen und den neuen Teilen am Rad nachreichen.
Verkäufer: Fahrradhandel u Service Anschütz Mario Chemnitzer Str. 68, Gornau/Erzgeb.
UPDATE 20.04.2020
bei einer weiteren Tour zur Goitzsche am Sonntag abend passierte es dann: es knackte im Gebälk – immerhin hab ich mich noch fahrend heimgeschleppt – vermutlich hatte ich einen kleinen Montagefehler beim Abschmieren der Lager im Hinterrad gemacht. Natürlich passierte der Defekt an der entferntesten Stelle der Strecke, Werkzeug hatte ich keines dabei.
Heute habe ich mir das Hinterrad mal vorgenommen und nochmal alles am Hinterrad zerlegt. Positiv war, dass alle Kugeln(10) noch vorhanden waren. Allerdings waren die Kugeln z.T. übereinander und da war an einen ruhigen Lauf des Hinterrades nicht mehr zu denken. Der Reifen hatte ein Spiel von ca. 1 cm in beide Richtungen.
Bin vorhin nochmal 23 km gefahren, pessimistisch wie ich war, habe ich das heute benötigte Werkzeug direkt in die Fahrradtasche versenkt und mitgenommen – so hätte ich mir unterwegs zumindest helfen können. War aber nicht nötig und das Rad lief wieder völlig normal. Somit hoffe ich, dieses Kapitel nun schließen zu können.
Fazit zum Umbau:
- die schwarzen Kurbeln sehen besser aus
- ich fahre fast durchgängig 1 Gang höher, meist sogar 2
- das Knarren ist weg – himmliche Ruhe beim Fahren
- keine Nachteile bisher mit den längeren Kurbeln nach bisher 70 gefahrenen Kilometern
- das einzig Negative: Ich hätte das schon viel eher machen sollen
- Ergänzung 2022: auch nach fast 2 Jahren gab es keine Nachteile durch die längeren Kurbeln – ich bin nicht einmal in einer Kurve mit ner Pedale aufgessen
Nun steht nur noch der Reifenwechel am Hinterrad an, den werd ich aber noch etwas abwarten.
In den nächsten Tagen werde ich eine kleine Bewährungsprobe(fürs Rad) mal angehen – Radtour nach Wiesenburg und zurück über Coswig, Wörlitz und Jeßnitz. 128 km sind an einem Tag machbar, ohne Ballast wie Zelt, Schlafsack, essen und Trinken für 3 Tage bin ich die Tour noch nicht gefahren.
UPDATE 29.05.2020
Nach diversen Touren im Urlaub hab ich festgestellt, dass den niedrigeren Gängen(große Ritzel) die Kette springt und nicht sauber schaltet, in den größeren Gängen aber absolut sauber läuft. Eine Internetrecherche nach der möglichen Ursache hat ein verbogenes Schaltauge ins Spiel gebracht – es war in der Tat verbogen. Vermutlich mal beim Umfallen des Rades passiert oder im Gelände mal angeeckt. Also Rad ausbauen, Schaltung ab und dann das Schaltauge mit einem Gummihammer in die optisch richtige Position gebracht. Anschließend alles wieder montiert und die Schaltung nochmals justiert. Zusätzlich habe ich die Kettenspannung etwas erhöht, da die neue Kette 1-2 Glieder länger ist. Eine kleine Runde gestern hat gezeigt: Alles läuft rund. Das Rad ist für ne Tagestour fit – wenn ich mir die untenstehenden Daten ansehe: Ich auch!
Das ist ja super. Hattest Du Zweifel an die Erzgebirgler? Vierigs haben zum Teil Ursprung dort, bei Flöha und davor in Böhmen. Dort hießen sie Havel. Dann wünsche ich Dir für Deine kommenden Ratabenteuer maximalste Erfolge. Den Text hast Du gut geschrieben.
Ich stamme doch selbst aus Chemitz….