Der 2. Tag

Letzte Aktualisierung am 11. Dezember 2024 22:59 von admin

Da ich im Zelt übernachtet habe, bin ich etwas außerhalb von Rathenow gestartet. Eine etwas unruhige Nacht – es war recht kühl, Wildschweine in der Nähe und Hunde/Wolfsheulen. ###Nachtrag: Ich hatte den NABU wegen einer Wolfssichtung angeschrieben und gleich mal zur Region Rathenow befragt. Da wurde mir bestätigt, ist es durchaus möglich, dass es Wölfe waren.
Pulsmesser hat es am nächsten Tag bewiesen – mein Puls im Schlaf war höher als beim Radfahren. Normal hatte ich zu der Zeit einen Puls im Schlaf von 40-50.

Screenshot ist am abend des 5.10.2018 erstellt – man sieht genau, wann ich aufgestanden bin – etwas nach der Mitte zwischen 0 und 12 Uhr. Die Innere Unruhe aus unbekannte Umgebung, Schlafen im Zelt, Wildschweine in der Umgebung hatte eine deutliche Auswirkung auf den Puls.

Nach Zeltabbau erwartete mich ein sonniger Tag, ideales Wetter für diese Tour. Da es früh noch relativ frisch war, habe ich nur zusammengepackt und bin direkt gestartet. Bodentemperatur in Wolfen war zum Vergleich 6°. Frühstück gabs dann später auf nem Baumstumpf – direkt an der Dosse gelegen. Es war einfach nur eine super Stelle, keine Straße, nur paar lächelnde Joggerinnen 😉 wünschten mir guten Hunger.

Danach ging es gut gestärkt weiter – in Königsberg gab es dann ein Erlebnis, was hätte auch etwas anders ausgehen können. Beim Verlassen des Vorortes verfolgte mich ein Schäferhund – augenscheinlich ein relativ junges Tier. Vermutlich hatte er mein Essen erschnuppert. Ich hielt erstmal an – einem Hund davonfahren sah ich mit meinem bepackten Rad als nicht realisierbar an und den Jagdinstinkt zu wecken wäre auch nicht sinnvoll gewesen. Der Hund kam näher schnupperte an meinen Fahrradtaschen. In der Zwischenzeit „kramte“ ich in den Erinnerungen, in denen ich sozusagen halber Hundehalter war. Ich versuchte es erstmal mit einem energischen „NEIN“ und er reagierte passend. Nach „SITZ“, „BLEIB“ und als er mir folgen wollte einem „ZURÜCK“ drehte der Hund um und lief zurück in den Ort. Es war trotz der Gefahr ein schönes Erlebnis.

bei mir war der Bau weiter fortgeschritten

Weiter ging die Fahrt durch einige Orte, nach einem Waldstück stand ich dann vor der im Bau befindlichen Brücke über die A24 bei Wittstock. Es war Freitag Nachmittag, Baustelle war komplett menschenleer, also bin ich erstmal mit dem Rad bis an die Brücke ran – da der Straßenunterbau schon fertig war, kein Problem, Absperrungen waren auch keine zu überwinden. An der Brücke angekommen war klar, da schieb ich drüber – oberste Schicht war mit Teerschicht versehen und trocken – sogar Rampen für Schubkarre oder ähnliches waren vorhanden und habe ich gleich genutzt. Anschließend ging es weiter gen Wittstock und danach viel über landwirtschaftliche Straßen und wenig auf größeren Landstraßen. Ab und an auch Unterhaltungen mit anderen Radfahrern. Wenn doch mal ne Landstraße dabei war, dann immer mit Radweg.

Ankunft in Waren an der Müritz – traumhafter Abschluß eines richtig schönen Tages

Ursprünglich war eine Station in Plau am See angedacht, aus irgendeinem, mir völlig unklaren Grund hatte ich eine Alternativ-Route über Waren an der Müritz in der Navigationsapp (komoot.de) berechnet und diese dann in Rathenow ausgewählt. So landete ich etwas überrascht dann in Waren(Müritz). Dies hat aber kaum Folgen für die insgesamt gefahrenen km gehabt. Ich denke auch, Waren ist das schönere Ziel gewesen, von daher alles richtig wie es lief. Mir wäre die Erfahrung mit dem Hund, die Überquerung der im Bau befindlichen Autobahnbrücke etc. entgangen.

Am Stadthafen in Waren an der Müritz habe ich mir dann noch ein Eis gegönnt und dann ging es an die Suche nach einer geeigneten Stelle zum Zeltaufbau. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht – entweder gab es keinen Weg zum Waldrand oder der Wald begann zu weit von der Straße entfernt. Da langsam das Tageslicht zu Ende war, es war ja bereits 19 Uhr, der Radweg endete und ich ein ausgefallenes Rücklicht feststellen mußte, stand ich im Zugzwang. Letzten Endes habe ich dann jemand angesprochen, der gerade seinen Hund fütterte und stimmte meinem Ansinnen zu, dass ich auf der Wiese auf seinem Grundstück mein Zelt aufschlug. Eine sehr gastfreundliche Familie, wie ich später feststellen konnte, denn als mein Zelt stand, wurde mir noch ein Teller Nudeln angeboten – da sagt man schon aus Anstand nicht nein – super lecker und dazu eine Wohltat noch etwas Warmes im Bauch zu haben. Vielen Dank nochmals an die Eigentümer, die mir auch noch Zugang zu einer Steckdose ermöglichte und somit meine Akkus füllen konnte. Satt, zufrieden und beruhigt wegen des sicheren Übernachtungsplatz schlummerte ich schnell ein.

Es war eine sehr ruhige Nacht, die mit einem kühlen aber sonnigen Morgen endete. Dazu aber mehr am 3. Tag.

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Auf gehts, der 1. Tag

Letzte Aktualisierung am 24. Januar 2022 23:01 von admin

Die Fahrt beginnt…das Wetter nicht berauschend, aber es könnte schlimmer sein. Ich hatte mich auf den Termin vorbereitet und da wollte ich auch nicht wegen bissel „Wedder“ kneifen.

Der erste Abschnitt sollte bis Rathenow gehen und ca. 136 km lang sein – Pausen bei Bedarf – ich hab angestrebt, ca. 40km zwischen den Pausen zu fahren.

Wolfen->Thießen(38km)

Ortsausgang Dessau an der B184

– unproblematischer Abschnitt – viel asphaltierter Radweg

In Roßlau Umweg wegen der Sperre eines Tunnels unter der Bahnstrecke Roßlau-Coswig – natürlich war er nicht gesperrt. Zum Dank gab’s dann ein paar hundert Meter Schotterpiste, die meine volle Aufmerksamkeit gefordert haben – Wurzeln, lockerer Sand und Bahnschotter. Im Nachhinein würde ich etwas anders fahren – siehe Pic. Hinterher ist man schlauer. ###Nachtrag: bei den nächsten Touren war ich das auch###

Bei der 1. Pause konnte man die Folgen der extremen Trockenheit sehen – der Mais war zwischen 0 und 20 cm hoch, braun und das im Oktober. Der Mais ist also bestenfalls gekeimt und dann war Ende Standort war südlich der Ortes Theißen. Wie zum Hohn gab’s genau da Sprühregen…

Theißen – Wusterwitz(ca. 60 km)

Nach der Pause ging es unaufgeregt weiter – wenn man mal von dem Anstieg bis Wiesenburg absieht. Von ca. 60 m üNN ging es auf ca. 165 m hoch, was auch der höchste Punkt der gesamten Strecke war.

Ab Görzke war es ein extrem entspanntes dahingleiten – eine ehemalige Bahnstrecke wurde zurückgebaut und zu einer Radfahrstraße umgebaut. Glatter Asphalt, weite Kurvenradien, kaum Anstiege – bis Köpernitz ging das so – der Bahndamm endete direkt vor der Querung der A2. So wurde dann aus diesem Abschnitt ein 60km Brocken. Bei Buckau habe ich ne kurze Pause eingelegt, mal ein Brötchen aus der Tasche gekramt und bei einem Schwatz mit anderen Radfahrern vertilgt.

Wusterwitz-Möglin(26km)

Kurz hinter Wusterwitz dann die Überquerung des Elbe-Havel-Kanals

In Möglin hab ich mir dann einen Rib-Burger gegönnt und danach ging es weiter durch Rathenow bis Albertsheim, dort fand ich dann einen geeigneten Platz für die Nacht und das Zelt. Damit war der 1. Abschnitt Geschichte.

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Vorbereitung der 1. größeren Radtour Anfang Oktober 2018

Letzte Aktualisierung am 24. Januar 2022 22:53 von admin

Nach einem kurzen Ausflug nach Rostock Warnemünde am 14.07.2018 reifte die Entscheidung:

Ich brauch ne größere Herausforderung. Dazu war allerdings einiges an Tunning am Fahrrad notwendig und sinnvoll.

Probleme die angegangen werden mußten:

  1. genügend Taschen für Bekleidung, Essen, Kamera, bissel Werkzeug
  2. Stromversorgung für Handy etc. sicherstellen
  3. das alles natürlich so am Fahrrad, dass Gewicht gleichmäßig verteilt war

zu 2: Was eignet sich besser am Fahrrad zur Stromgewinnung als ein Dynamo -> Nabendynamo.

Also hab ich mich nach den Möglichkeiten der Nachrüstung umgesehen – einfachster Weg wäre ein fertiges Vorderrad mit eingebautem Nabendynamo. Ein glücklicher Zufall bescherte mir Zugriff auf ein gebrauchtes Schrottfahrrad. Eingebaut war da ein passendes Vorderrad inkl. Nabendynamo und Scheibenbremse. Eine Kontrolle an meinem Diamant Tourenrad ergab die passenden Befestigungen auch für die Scheibenbremse. Somit war der Plan Nachrüstung von der Materialseite abgesichert. Da meine Beleuchtung vorn noch auf Halogenbasis war, musste da auch Ersatz her. Diesen fand ich bei der Firma BikeHit aus Dresden. Zusätzlich habe ich dort gleich neue Bereifung(Schwalbe Land Cruiser) inkl. neuen Schläuchen geordert, denn die vorherigen haben nach ca. 7000km ne ziemliche Glatze gehabt. Nachdem nun alles da war, habe ich mit der Vorderachse begonnen. Hauptproblem war, ich brauchte das Fahrrad durchgehend, also ging nur ein schrittweiser Umbau. Ich hab dann erstmal das „neue“ Vorderrad mit Schlauch und Reifen versehen und in mein Rad eingebaut – nach einer kurzen Probefahrt das Rad abgestellt und plötzlich ein kurzes Zischen und vorn war ein Platten. Also altes Vorderrad wieder rein und am nächsten Tag Ursachensuche. Gefunden habe ich einen Riss im Schlauch. Scheinbar ein Produktionsfehler, der aber absolut problemlos und schnell vom Verkäufer ausgetauscht wurde.

Zwischenzeitlich hatte ich den 2. neuen Schlauch ins Vorderrad eingebaut und da gabs keine zischende Überraschung. Also konnte ich mich nun daran machen, die Scheibenbremse zu montieren und anschließend die Felgenbremse zu demontieren – dies klappte komplikationslos.

Nun konnte ich mich auch dem Thema Beleuchtung widmen. Frontstrahler wurde durch einen LED Strahler ersetzt und gleich an den Nabendynamo angeschlossen. Für den Anschluß der Rückleuchte habe ich das vorhandene Kabel zum Seitendynamo angepaßt und den alten Dynamo gleich entfernt.

Da ich grad beim Hinterrad war, habe ich da auch Schlauch und Reifen getauscht – Ventilrohr hat aber nicht durch die Felge gepasst, da ich gleich auf Autoventile gewechselt bin und das hat einen größeren Durchmesser – Fahrradventil hat 6,5mm, Autoventil 8mm. Mittels Akkuschrauber und passendem Metallbohrer war das Thema schnell erledigt.

Nun ging es weiter mit der Ladeelektronik für Handy etc. Dies aber in einem separaten Artikel, da der Umfang doch etwas größer ist. Hier gehts weiter



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Einleitung

Letzte Aktualisierung am 1. Februar 2025 12:06 von admin

###Updates unten###

Weswegen diese Seite? Einerseits um anderen Mut zu machen, sich auch nach Krankheiten Herausforderungen zu stellen. Bei mir war es im März 2018 ein Herzinfarkt und vermutlicher Schlaganfall(sagen zumindest die Ärzte). Klar, danach fehlt einem erstmal der Antrieb, oft genug ist es aber auch durch Medikamente bedingt. So war es zumindest bei mir.

Andererseits möchte ich hier meine Erlebnisse und Erfahrungen dokumentieren und andere animieren, sich auch mal zu fordern, sich einer Herausforderung zu stellen. Und selbst wenn man es nicht schaffen sollte, man hat sich an seine Grenzen und ein Stück darüber hinaus gebracht. Natürlich sollte die Herausforderung zu den Möglichkeiten passen.

Mein Entschluß für derartige Touren begann am 14.07.2018 zu reifen – also etliche Monate nach dem Herzinfarkt. Ich hab nach dem testweisen Absetzen aller Medikamente am 05. Juli einen Schub an Lebenslust bekommen. Am 14.07.2018 bin ich mal früh 6:30 Uhr aufs Rad und mal nach Rostock Warnemünde geradelt, vom Startpunkt aus, waren es nur 27km – macht also 54 km für die Hin- und Rückfahrt. Ich war genau 3h unterwegs inkl. Pause auf der Mole in Warnemünde und auf der Rückfahrt noch nen Spritzring vernascht.

Da ich durch die Fahrt keinerlei körperliche Probleme hatte, im Gegenteil mich richtig fit fühlte(im Vergleich zu den Monaten davor), kam dann der Gedanke an zukünftige Touren und irgendwann auch an mehrtägige Touren auf. So begannen dann die Gedanken an die 1. (richtige) Tour, welche von vornherein auf Anfang Oktober und auch nach Warnemünde angedacht war.

Die erforderlichen Vorbereitungen findet ihr hier

+++Update 16.07.2019+++

Nun bin ich bereits über 1 Jahr frei von jeglichen Medikamenten, wenn man mal von den Magnesiumtabletten absieht, die ich aufgrund der doch umfangreicheren Bewegung zu mir nehme. Die Entscheidung, alle Medikamente abzusetzen, hat mir nicht geschadet, ich bereue den Entschluß keineswegs, auch wenn es wegen des Alleingangs auch etliche kritische Stimmen gab. Es geht mir gut, der Bewegungsdrang ist eher sogar noch größer geworden. Ich neige dazu, alles, was noch mit Rad erreichbar ist, auch mit dem Rad anzufahren und zusätzlich 1x pro Woche nochmal 20-40km für den Spaß zu machen. tendenziell werden diese Touren für den Spaß immer länger -waren erst 20 km ausreichend neige ich dazu, auch Strecken über 40km mal am Abend abzureißen…

Diese körperliche Belastung tut mir gut, auch Streßsituationen im Alltag bringen mich kaum aus der Ruhe – im Gegenteil, ich genieße es, auch solche Herausforderungen mit Gelassenheit zu meistern und dabei den Überblick zu behalten.

In Kürze geht es mal paar Tage an die Ostsee, das Rad werd ich da auch dabei haben.

+++Update 30.07.2019+++

In 5 Tagen an der Ostsee habe ich über 200km auf dem Fahrrad verbracht.

+++Update 19.01.2021+++

Der aktuelle Stand bezüglich Medikamente: Bis zum heutigen Tag habe ich seit dem 05.07.2018 genau 2 halbe leichte Kopfschmerztabletten zu mir genommen und ich fühle mich immernoch bestens.

+++Update 17.08.2021+++

Nun mal wieder ein kleiner Gesundheitszustand. Medikamente immernoch bei 0, stattdessen habe ich seit Januar 2020 einiges an gewicht verloren, ein Großteil allein in 2021. ich bin nun bei meinem im Oktober 2019 als Fernziel angedachten Gewicht verdammt nahe – unter 80kg wollte ich erreichen und schwanke aktuell bei 80-81 kg, fühle mich absolut fit. Das Ziel habe ich mit mehr Bewegung und bewusst etwas weniger essen erreicht. Auf dem Rad komme ich nicht mehr außer Atem und auch sonst bin ich körperlich deutlich leistungsfähiger. Aktuell stört mich am Bauch noch etwas „Schwarte“ aber die werde ich mit Bewegung auch noch los. Bezüglich der Touren bin ich nun bei 50 bis 60km mal schnell am Abend. Ich bin weder dabei noch danach kaputt, auch am nächsten Tag keinerlei Einschränkungen. Es ist sogar so, dass die Tourenlänge von der Dunkelheit beschränkt wird, denn vom körperlichen Zustand könnte ich noch weiter fahren. Dabei fahre ich aktuell einen Schnitt von teils 24km/h(auf die Gesamtstrecke bezogen).

Hier ein direkter Vergleich wie 25kg aussehen

Ich war im Jahr 2021 2x auf dem Brocken.

Aktuell liege ich bei 76kg, ich kratze also an 30 kg, die ich bewusst abgespeckt habe und ich fühle mich sauwohl 😉

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